Kollaborierender Roboter: einfach zu programmieren und flexibel einsetzbar
Kollaborierende Roboter sind heute bereits für eine niedrige fünfstellige Summe zu haben. Sie schalten sich bei ungewolltem Kontakt zwischen Roboter und Mensch sensorgesteuert ab. Vor allem aber sind sie einfach zu programmieren und an wechselnden Arbeitsorten und Maschinen flexibel einsetzbar. Diese Flexibilität begeisterte Maximilian Fries besonders. Er wollte an einem exemplarischen Beispiel aufzeigen, welche Einsparungen kollaborierende Roboter ermöglichen und diese Erkenntnisse auf weitere Produkte und Prozesse übertragen.
In seiner Bachelor-Arbeit untersuchte Fries die Montage von Gleitlagern bei Möhling. In der Automobilproduktion wird das entsprechende Bauteil für die Veränderung der Neigung von Sitzen 100.000-fach eingebaut. Bisher wurde die Gleitlager-Montage bei Möhling händisch durchgeführt. Der Montage- und Prüfprozess verursachte den größten Anteil der Kosten.
Produktivität gesteigert, Personalkosten reduziert
Fries entwickelte stattdessen ein Robotersystem – inklusive der Prüfvorgänge zur Gewährleistung der Bauteilqualität – und rechnete die Investition durch. Ergebnis: Schon nach anderthalb Jahren machte sich die Investition bezahlt. Für die Zeitdauer von sechs Jahren wies er einen sechsstelligen Gewinn durch die Umstellung aus. Menschliche Arbeitskraft wird jetzt nur noch für die Bereitstellung der Gewindespindeln und der Gleitlager an dem Arbeitsplatz und bei der Behebung von Störungen an der Anlage gebraucht. Auf diese Weise werden die Produktivität gesteigert und die Personalkosten reduziert. Der Mitarbeiter kann bei weniger stark belastenden Tätigkeiten eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Roboter relativ einfach auf weitere Produkte und Produktionsanlagen übertragen werden kann. „Daher ist er gut für mittelständische Betriebe geeignet“, so Maximilian Fries.
Erfolgreicher Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Prof. Dr. Klaus-Michael Mende von der Fachhochschule Südwestfalen betreute die Arbeit und benotete das Gesamtergebnis mit „sehr gut“. Über den Märkischen Arbeitgeberverband (MAV) ist es erneut gelungen, den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen.
Sehr angetan von der Arbeit war auch Dipl.-Ing. Michael Standop, Prokurist und Technischer Leiter bei Möhling. Er setzt darauf, von den Erkenntnissen zukünftig im Betrieb zu profitieren. Maximilian Fries jedenfalls wird nach seinem Bachelor-Abschluss weiter für Möhling spannende Projekte bearbeiten und sein gewonnenes Know-how einbringen.