Neben einem Grußwort von NRW-Unternehmerpräsident Arndt G. Kirchhoff, in dem dieser auch auf das 75-jährige Verbandsjubiläum des MAV in Altena und Iserlohn einging, und einem Vortrag von Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, wurde das 25-jährige Jubiläum von Horst-Werner Maier-Hunke als Vorsitzender des MAV begangen. Eine Talkrunde mit Arndt Kirchhoff, Horst-Werner Maier-Hunke und Prof. Dr. Jürgen Rüttgers, ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ließ ein Vierteljahrhundert Verbandsgeschichte Revue passieren, schlug aber auch den Bogen in die Gegenwart. Moderation: Edda Dammmüller, WDR.
Arbeitgeberpräsident fordert ein neues NRW-Tempo
Arndt Kirchoff hatte zuvor einen verlässlichen Energiepreis auf europäischer Ebene angemahnt. „Und wenn das nicht klappt, dann halt auf deutscher Ebene“, so der Arbeitgeberpräsident in seinem Grußwort. Von der Politik forderte er Verfahrenserleichterungen: „Wir brauchen ein neues NRW-Tempo“. Abbau von Bürokratie, Digitalisierung, bessere Bildung seien Stichworte, um die es nun gehe. Kirchhoff formulierte klare Erwartungen an die Politik: „2023 muss das Jahr der Umsetzung werden.“
Prof. Hüther: "Wir brauchen eine Effizienzrevolution"
Prof. Dr. Michael Hüther sprach vor den versammelten Unternehmern und Netzwerkpartnern des MAV auch unbequeme Wahrheiten aus, etwa, dass angesichts des demografischen Wandels eine Verlängerung der Arbeitszeit kein Tabu sein dürfe. Konjunkturell sei kurzfristig bestenfalls eine Seitwärtsbewegung zu erwarten. „Damit“, so Hüther, „belegt Deutschland dann einen der letzten Plätze in Europa.“ Eine „Effizienzrevolution“ sei nun notwendig. Es gelte außerdem, die Digitalisierung für die Dekarbonisierung des Landes zu nutzen. Hüther lobte das Industriepreiskonzept des Wirtschaftsministeriums. Klar sei aber auch: „Wir werden unsere Probleme ohne Unterstützung aus Europa nicht lösen.“ Nachdem er eingangs eine „Politisierung des Ökonomischen“ als aktuellen Trend diagnostiziert hatte, forderte er abschließend im Gegenzug, ökonomische Akteure müssten sich in der aktuellen Lage stärker politisch einbringen.
Besonders engagierte Auszubildende wurden ausgezeichnet
Einen emotionalen Abschluss erlebte der MAV-Verbandstag mit der erstmaligen Vergabe des MAV-Azubi-Preises. MAV-Geschäftsführer Özgür Gökce erklärte in seiner Laudatio: "Bei dem Award kam es uns nicht auf die Noten und die Prüfungsleistungen der Azubis an, sondern auf das, was für unsere Betriebe inzwischen immer wichtiger wird: auf Charakter, persönliches Engagement und soziale Kompetenzen." Der MAV-Vorsitzende Horst-Werner Maier-Hunke, seit jeher engagierter Unterstützer der Ausbildung, übergab die Urkunden. Ausgezeichnet wurden:
1. Platz:
Unternehmen: Kampwerk Umformtechnik GmbH & Co. KG, Plettenberg.
Auszubildender: Odysseas Vlachakis.
Ausbilderin: Heike Rauterkus.
2. Platz:
Unternehmen: Deutsche Nickel GmbH, Schwerte.
Auszubildende: Stefanie Weber.
Ausbilderin: Martina Poprawski.
3. Platz:
Unternehmen: ALTENLOH, BRINCK & CO GmbH & Co. KG,
ABC Lehrwerkstatt, Gevelsberg.
Auszubildender: Mohammad Rafi Omar.
Ausbilder: Hans-Jürgen Barth.