Sie begrüßte auch, dass – nach einer langen Corona-Pause – die Partner wieder aktiviert sind und für die Zukunft dem MAV als Netzwerkpartner zur Seite stehen. Denn – und das ist allen Akteuren aus Schulen, Betrieben, Arbeits-Agenturen und Kommunen klar – Nachwuchssicherung kann nur gemeinsam gemeistert werden. Ganz nach dem Slogan des MAV „zukunft-gemeinsam-gestalten“.
Nachdem Sie die Teilnehmer über Altbewährtes und Aktuelles aus dem MAV-Bildungsrepertoire informiert hatte, legte Gast-Referent Martin Quilitz – Kabarettist, Regisseur, Produzent und Moderator – mit seinem Improvisationstalent und seiner kabarettistischen Zuspitzung, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, einen sehenswerten Auftritt hin.
Er hatte eigens für diese Veranstaltung ein Bühnenstück produziert, dass die Zuhörer sowohl zum Nachdenken, als auch zum Schmunzeln brachte. Aktiv wurden die Besucher in den Akt eingebunden, so entstanden aus den eigenen Reihen Impulse und Denkanstöße für die Arbeit mit jungen Menschen bei der Berufsorientierung.
Er selbst hatte die Veranstaltung am Ende – zur Belustigung aller Teilnehmer – wie folgt zusammengefasst:
„Jahresempfang des Märkischen Arbeitgeberverbandes und aus Schulen und Ausbildungsbetrieben strömen die Akteurinnen und Akteure zum MAV in der Erich-Nörrenberg-Straße in Iserlohn.
Nach regem lebendigem Austausch über die vielen Möglichkeiten und noch mehr Probleme beim Thema, die richtigen Azubis für die vielen Ausbildungsplätze zu finden, wirkt die auserwählte Schar ein wenig wie eine Selbsthilfegruppe. Das liegt nicht am fehlenden Deckhaar des ein oder anderen Besuchers und Referenten im Raum, sondern vielmehr an der tiefen Kluft zwischen königlichen Arbeitgebern und Königskindern, die den Graben zwischen ihnen nicht überwinden können oder wollen.
Dabei gibt es wunderbare Ideen, z.B.von dem Mann aus den Bergen im alpinen Outfit, er ist kein Bergführer des Sauerländer Gebirgsvereins, wie man zuerst vermuten könnte, sondern Mathe-, Physik-und Musiklehrer und kann deswegen seinen Schülerinnen und Schülern die Zusammenhänge zwischen den drei Fächern sehr anschaulich nahebringen...beim Klassen-Ausflug zum Kahlen Asten wahrscheinlich auch mal mit einem Alphorn. Der Herr von Thyssen-Krupp, der dort für die Gesamtausbildung zuständig ist, würde sich schon freuen, wenn sich beim Nachwuchs mal wieder ein wenig mehr klassische Tugenden wie Pünktlichkeit durchsetzen würden.
Der Herr in Schwarz, weiß, wie man das ruhig aber deutlich umsetzt. Eine Minute zu spät heißt, eine Minute nachsitzen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man ihn für den Paten vom Sauerland halten. Sicher eine hilfreiche Austrahlung für seinen Job.
Die junggebliebene Realschullehrerin hinter ihm im rosafarbenen Kapuzenjäckchen nimmt auch die Eltern in die Verantwortung, da sie ihre Kids lieber Abi machen lassen..und wenn es als Überbrückungszeit zur Orientierung ist. Dabei gäbe es dafür eigentlich einen Fachmann beim Märkischen Kreis, was die Schulzeit und das "den Eltern auf der Tasche liegen" erheblich abkürzen könnte.
Ein Ausbilder aus der Metallverarbeitung, früher hätte man ihn Schmied genannt, weiß dass man nicht nur bei der Arbeit zupacken muss, sondern manchmal auch bei seinen Azubis. Die können etwas strengere Führung durchaus gebrauchen und von einem jungen Ausbilder wie ihm lassen sie sich das auch eher gefallen. Er hat das Heft aber schon vor Ausbildungsbeginn in die Hand genommen und gibt an Schulen Werkunterricht, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie interessant und befriedigend eine solche Tätigkeit sein kann. Er kennt wahrscheinlich das Zitat von Tischler&YouTuber Jonas Winkler: "Ich weiß noch ganz genau, dass die Lehrer mal gesagt haben: "Strengt euch an, ihr wollt doch nicht so enden wie der da." Und dann haben sie rausgezeigt und da war ein Dachdecker. Und ich dachte nur, Alter, ich wäre gerne wie der."
Also macht es der Ausbilder aus dem Metallgewerbe genau richtig und sollte vielleicht selbst auch einen YouTube-Kanal machen mit dem Titel "Kommt Ihr nicht zu uns, kommen wir zu Euch!", im Hintergrund mit dem strengen Blick des Konrektors in Schwarz als Pate des märkischen Bildungswesens. Im Abspann erzählt dann der Orientierungs-Lotse, wie sehr er sich freut, wenn das zwischen Schülern und Ausbildungsbetrieben demnächst so gut matched, dass er arbeitslos wird.
Wenn Sie denken, der Zug junge Menschen für Jobs zu begeistern sei abgefahren, denken Sie daran, Züge in Deutschland haben meistens Verspätung. Lassen sie uns gemeinsam gegen den Pessimismus des Verstandes, den Optimismus des Willens setzen! Der Märkische Arbeitgeberverband lädt sie gerne zum nächsten Speeddating mit euphorischen jungen Schulabsolventen ein, um ihnen zu zeigen, das Leben kann so schön sein, auch und gerade bei verständnisvoller, gemeinsamer Arbeit, wenn mit den richtigen Partnern genetzwerkt und zusammengearbeitet wird. Zukunft. Gemeinsam.Gestalten.“