Bewerbungsverfahren sollten zielgerichtet sein
"Wir vertrauen zu stark auf alte Glaubenssätze anstatt auf Merkmale, die Eignung für bestimmte Berufe zuverlässig beschreiben", plädierte die Expertin für ein möglichst zielgerichtetes Verfahren. Zum Beispiel helfe es eigentlich nicht weiter abzufragen, ob ein Kandidat sich vor dem Bewerbungsgespräch über das Unternehmen informiert hat.
Praktika sind wichtiger denn je
Klar wurde auch, dass ein persönliches Kennenlernen der Berufe heute unerlässlich ist. Kaum ein Jugendlicher habe im Alltag noch Gelegenheit, praktische Tätigkeiten auszuüben. Daher, so die einhellige Meinung aller Anwesenden, sind Praktika und praktische Übungen wichtiger denn je.
Der Aufwand im Recruiting steigt
Und: Je frühzeitiger im Jahr Unternehmen in den Auswahlprozess starten, desto wichtiger ist es, in den folgenden Monaten Bindung zu dem Bewerber zu halten. Der Kandidat hat heute in der Regel die Auswahl, für welchen Beruf er sich entscheidet und bei wem er letztlich unterschreibt. "Der Aufwand im Recruiting steigt", so Felicia Ullrich.
Leistungen in herkömmlichen Eignungstests lassen nach
Zum Start in die Veranstaltung hatte Dr. Andreas Weber, Leiter Öffentlichkeitsarbeit & Bildung beim MAV, Einblicke in eine Verbandsumfrage zum Thema der Eignungstests gegeben. Anschließend diskutierten Thomas Höll, Personalleiter bei der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG in Hagen, Thomas Luig, Schulleiter des Cuno-Berufskollegs I in Hagen, Ingo Adam, Studiendirektor am Hönne-Berufskolleg in Menden, sowie Jens Leiendecker, Ausbildungsberater der SIHK, die Ausgangssituation aus Sicht der Betriebe: Die Bewerberanzahl nimmt ab, Leistungen in herkömmlichen Eignungstests lassen nach. Zumindest für letzteres Problem können Eignungstests zu "weichen Faktoren" heute bessere Entscheidungskriterien liefern.