47 Prozent der teilnehmenden Betriebe bezeichnen die aktuelle Geschäftslage in der Umfrage als schlecht. Der Grund dafür liegt unter anderem in der Auftragslage. 50 Prozent bezeichnen diese im Inland als schlecht, im Hinblick auf das Ausland sind es 45 Prozent. Gleichzeitig ist für 43 Prozent der Unternehmen auch die Ertragslage schlecht.
Der Blick in die Zukunft fällt etwas weniger pessimistisch aus. Für die nächsten sechs Monate erwarten „nur noch“ 40 Prozent der Betriebe schlechtere Geschäfte. 37 Prozent sehen eine schlechtere Auftragslage im Inland und 23 Prozent im Ausland voraus. 39 Prozent erwarten schlechtere Erträge.
Es verwundert nicht, dass mit geringen Erträgen auch eine zurückgehende Investitionsbereitschaft einher geht. 44 Prozent der Umfrageteilnehmer planen 2024 mit sinkenden Investitionen im Inland und ebenfalls 44 Prozent mit Rückgängen im Ausland. Möglicherweise, so sieht es das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, hat die Unternehmen am Jahresende auch der politische Streit um den Bundeshaushalt verunsichert,sodass Investitionsentscheidungen erst einmal zurückgestellt wurden. Weiterhin hohe Energiekosten tun ein Übriges.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt?
41 Prozent der teilnehmenden Betriebe erwarten in den kommenden sechs Monaten Kurzarbeit. 23 Prozent können Entlassungen nicht ausschließen.
Erfreulich ist hingegen, dass die Betriebe an Ausbildung festhalten. Wenn es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, werden die Fachkräfte von morgen gebraucht. Fast drei Viertel der teilnehmenden Betriebe wollen an ihren Ausbildungsplätzen festhalten, weitere 16 Prozent wollen diese sogar noch ausbauen.
„Wir fahren ‚auf Sicht‘ “
Wie die Stimmung in manchen Betrieben ist, zeigen einige Einzelstimmen aus der Konjunkturumfrage:
„Noch verheerender als die überbordenden Kosten im Bereich Personal und Energie gepaart mit einer schlechten Inlandsnachfrage ist die Bürokratie. Das Lieferkettengesetz ist Wahnsinn.“
„Der Strompreis ist existenzgefährdend. Ebenso das Chaos auf politischer Ebene, es gibt keine Planbarkeit mehr … .“
„Bürokratieabbau sollte endlich erfolgen.“
„Die Einschätzung zu den wirtschaftlichen Erwartungen basiert auf den Auftragsbüchern der nächsten drei Monate. Darüber hinaus ist eine Entwicklung zurzeit nicht planbar. Wir fahren ‚auf Sicht‘.“
„Es kann nur besser werden.“
Horst-Werner Maier-Hunke, Vorsitzender des MAV, erwartet von der Politik für 2024 nun Verlässlichkeit, entschlossenes Handeln sowie deutliche Impulse für Wachstum, Investitionen und Innovationen.
Teilnehmer der Konjunkturumfrage
Die Umfrage des MAV wurde ab Ende November 2023 durchgeführt. Erneut haben rund 100 Betriebe teilgenommen. 515 Ausbildungsplätze hängen von diesen Unternehmen ab. Die größten Gruppen unter den Teilnehmern sind in der Herstellung von Metallerzeugnissen, in der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie im Maschinenbau tätig. Die Exportquote liegt im Schnitt bei 31 Prozent. Das Verbandsgebiet des MAV umfasst den nördlichen Märkischen Kreis, Hagen und den Ennepe-Ruhr-Kreis.