Die Industrie in der Region sucht Fachkräfte, die Fachhochschule Südwestfalen und der Märkische Arbeitgeberverband vermitteln sie in Kooperation immer wieder bedarfsgerecht. Professor Klaus-Michael Mende von der Fachhochschule Südwestfalen hilft hierbei durch seine Industriekontakte über den Arbeitgeberverband und schafft den Brückenschlag für Absolventen in die Praxis. So auch im Fall von Tim Davidhaimann aus Unna. Der 26-Jährige stellte die Ergebnisse seiner Bachelor-Arbeit nun in dem Iserlohner Unternehmen hp-polytechnik vor.
Tim Davidhaimann studierte Fertigungstechnik im Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Südwestfalen. In den vergangenen Monaten schrieb er seine Bachelor-Arbeit mit dem Titel „Fertigungsstrukturplanung mit dem Ziel der Materialflussplanung und -steuerung“ bei hp-polytechnik. Das Ziel: die Produktivität der Fertigung in einer bereits bestehenden Fabrik durch Methoden aus der Fabrikplanung zu steigern.
Dazu analysierte Davidhaimann Abläufe und Prozesse im Unternehmen, entwickelte ein idealtypisches Modell für die Anforderungen und passte dieses bestmöglich an die Realität vor Ort an. Das Ergebnis: Durch optimierte Materialflüsse und eine insgesamt verbesserte Produktionslogistik in der Fertigung lassen sich zeitliche und monetäre Einsparungen realisieren.
Davidhaimann veränderte die Maschinenanordnung im wertschöpfungsintensivsten Bereich des Unternehmens und führte Bereitstellungskonzepte für die Fertigungsaufträge und das Material ein. Zur Bauteilanlieferung wurden die Gänge für die Transportfahrzeuge umgestaltet. Leicht erfassbare und standardisierte Farbcodes auf den Transportbehältern erleichtern und beschleunigen die Abwicklung der Produktionslogistik. Zusätzliche innerbetriebliche Transportwege wurden fast um die Hälfte reduziert. Die Mitarbeiter müssen sich ihre Teile beispielsweise nicht mehr auf so genannten Bereitstellungflächen holen. Sie werden heute direkt durch den neu geschaffenen Arbeitsplatz eines internen Transporteurs an die Maschine geliefert. Vorteilhaft ist genauso die räumliche Nähe der Terminals zur schnellen Eingabe aller Produktionsdaten. Überflüssige Abläufe und Laufwege, die Maschinenstillstände verursachen, werden vermieden. Unter dem Strich können sich die Mitarbeiter an den Maschinen heute deutlich intensiver der eigentlichen Teilefertigung widmen.
„Unproduktive ‚Nebenzeiten‘ sind ein wichtiges Thema“, bestätigte Geschäftsführer Traugott Penderok von hp-polytechnik bei der Vorstellung der Bachelor-Arbeit in seinem Betrieb. „Die Erkenntnisse aus der Arbeit von Herrn Davidhaimann werden uns weiter nach vorne bringen.“ Professor Mende konnte den Absolventen abschließend nicht nur zur bestandenen Bachelor-Prüfung beglückwünschen, sondern gleich auch zum neuen Job. hp-polytechnik war mit der Arbeit hoch zufrieden und stellt Tim Davidhaimann direkt im Anschluss ein.