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Infrastruktur sichern, Region stärken!

Gemeinsam richten sich der Arbeitgeberverband Lüdenscheid e.V., die Eisendraht- und Stahldraht Vereinigung e.V., die Handwerkskammer Südwestfalen, die Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, der Märkische Kreis, der Märkische Arbeitgeberverband e.V. und die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen kurz vor dem dritten Jahrestag der A45 Sperrung am 2. Dezember an die Politik in Berlin. Das Ziel: Der Bund muss sich an der Sanierung der Straßen Südwestfalens beteiligen.

Der Bund darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen

Bislang ziehen sich die Vertreter des Bundesverkehrsministeriums auf die Rechtslage zurück: Danach ist der Bund im Prinzip nur für die Schäden verantwortlich, die auf den offiziellen Umleitungsstrecken entstehen. Doch so einfach dürfe sich der Bund nicht aus der Verantwortung ziehen, sagt die Gemeinschaft der Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft und benennt dazu zehn Gründe, warum sich der Bund an der Sanierung der Straßen Südwestfalens beteiligen muss, die aufgrund des Ausweichverkehrs der Sperrung seit drei Jahren zunehmend kaputtgefahren werden.

Südwestfalen ist als Wirtschaftsstandort nicht nur geprägt von einer Vielzahl an Unternehmen mit Weltmarktführerstatus, sondern auch das Herz und die Wiege der deutschen Drahtindustrie. Doch die Unternehmen stehen aufgrund der aktuellen Infrastrukturkrise vor dem Problem einer nicht mehr gesicherten verkehrlichen Erreichbarkeit. Die regionale Wirtschaft braucht dringend eine intakte Verkehrsinfrastruktur und bei der Finanzierung der anfallenden Sanierungsmaßnahmen muss das Verursacherprinzip gelten, da die Autobahn in der Zuständigkeit des Bundes liegt. Denn die gegenwärtige marode Lage der Straßen und Brücken legt die Wirtschaft und die Region lahm. Auch die Versorgung der Bevölkerung in Südwestfalen mit handwerklichen Produkten und Dienstleistungen ist seit der Sperrung der A45 erheblich beeinträchtigt.

Gefahr für die Fachkräftesicherung

Für die Industrie und das Handwerk war es bereits vor der Sperrung der alten Rahmedetalbrücke ein zentrales Thema, Fachkräfte langfristig zu sichern. Eine verlässliche Verkehrsinfrastruktur ist entscheidend, damit die Region für Fachkräfte wieder attraktiv und erreichbar wird. Mit Blick auf die benötigten Sanierungsarbeiten geht es nicht nur um die reine Schadensbehebung, sondern um zeitgemäße Rahmenbedingungen für die Industrie und das Handwerk. Damit Südwestfalen auch zukünftig Wirtschaftsmotor bleibt und die hohe Lebensqualität der Region gesichert wird, muss auch der Bund seinen Teil dazu beitragen, dass die Brücken und Straßen in der Region schnellstmöglich saniert werden.

Mehr Informationen gibt es unter aktionsbuendnis-a45.de

Özgür Gökce, Geschäftsführer des MAV, sagt: „Es geht hier nicht nur um Schadensbehebung, sondern um zeitgemäße Rahmenbedingungen für die Industrie. Die Sanierung der Straßen ist ein Baustein der Wirtschaftswende, wie wir sie endlich erwarten. Die offensichtlich hohe, außerplanmäßige Geschwindigkeit beim A45-Brückenneubau muss dabei der Maßstab sein. Der Bund darf das Land und die Kommunen mit dem Thema ‚Infrastruktur‘ nicht allein lassen. Unsere Straßen – auch Landstraßen – müssen durchgehend internationalen Ansprüchen genügen, die Brückenerneuerung entlang der Schwerlastrouten muss strategisch erfolgen, und das Thema Verkehr und Logistik sollte endlich ganzheitlich betrachtet werden. Wir erwarten beispielsweise auch von der Deutschen Bahn eine viel stärkere und frühzeitigere Einbindung in das Baustellenmanagement, den Erhalt des Einzelwagenverkehrs und die durchgehende Bedienung von Industriegleisanschlüssen.“

Vertreter des Aktionsbündnisses am Rande der Pressekonferenz zum Jahrestag.