Felix Schönenberg profitierte von dieser Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Der junge Mann aus Altena machte ein Praxissemester bei ESM und zog sogar dafür nach Ennepetal. Im Anschluss folgte die Bachelor-Thesis. „Vor meinem Studium absolvierte ich eine Ausbildung als Technischer Produktdesigner (Maschinen- und Anlagenkonstruktion), wodurch mir der Blick für die Praxis viel leichter fiel. Das hat mir sehr geholfen“, sagte Felix Schönenberg, der an der FH-SWF Iserlohn Fertigungstechnik studierte.
In seiner Abschlussarbeit analysierte er bestehende Prozessabläufe in der Produktion bzw. der Fremdbearbeitung und die erforderliche Auftragssteuerung. Felix Schönenberg entwickelte ein Konzept zur Digitalisierung der Rückmeldeprozesse in der Fertigung. „Exemplarisch stehen hier stellvertretend Produkte und Bauteile, die bearbeitet werden, welche beispielsweise zuvor in einer externen Härterei waren“, so Schönenberg. Durch sein Konzept konnte der Aufwand für die Verarbeitung der gesamten Rückmeldeinformationen minimiert werden.
Das zeitintensive papiermäßige Erfassen durch die Mitarbeiter konnte zum Beispiel durch die Verwendung eines elektronischen Chips, mit dem sich die Mitarbeiter identifizieren und gleichzeitig rückmelderelevante Informationen digital erfasst werden, entfallen. So werden Arbeitszeiten und Produktionsmengen stets zuverlässig und automatisch erfasst, was für den schnellen Informationsfluss, die Abrechnung und Bestandsführung enorm wichtig ist. Mitarbeiter stellten im Unternehmen beispielsweise täglich Auftragsbegleitpapiere und ergänzende Dokumente für die Produktion bereit. Entsprechende Rückmeldeinformationen zu Fertigungsprozessen mussten dann später wieder per Hand in der EDV rückgemeldet werden. Ein aufwendiger Prozess, der papierbasiert ablief und, wie bei jeder Handeingabe, Fehler zulässt. Die Mitarbeiter konnten durch die eingeführte digitale Rückmeldung entlastet werden. Auftragsbegleitpapiere, Stücklisten, Reklamationsformular und Qualitätssicherungsscheine zählten zu diesen Papieren, die es im laufenden Produktionsprozess hier zu digitalisieren galt.
„Wir haben jetzt wenig manuelle Eingaben und eine sehr geringe Anzahl an papiergebundenen Mitteilungen“, erläuterte Felix Schönenberg die Verbesserungen, „Alle Daten sind in einem System vereint und abrufbar. Das sorgt für eine transparente Auftragssteuerung bzw. -verfolgung ohne zeitliche Verluste.“ Insgesamt konnten der Papier-und Druckmittelverbrauch, auch mit Blick auf die Umwelt, reduziert werden. Die Durchlaufzeiten für Informationen durch das Unternehmen wurden verkürzt und die Mitarbeiter in den Planungsabteilungen entlastet. Es gibt weniger Laufwege sowie eine höhere Informationstransparenz. Das System für alle Dokumente und Informationen ist jetzt einheitlich und es erfolgt eine nahezu Echtzeit-Abbildung der Informationen zu den Arbeitsvorgängen.
Die Tätigkeiten und Laufwege der Mitarbeiter konnten durch die Optimierungen der Prozessabläufe zeitlich deutlich reduziert und die Kosten gesenkt werden. „Wir werden das Projekt über alle Abteilungen ausrollen. Als nächstes ist die Umsetzung der papierlosen Produktion für die Lackiererei geplant“, sagte Felix Schönenberg. Bis zum Ende des Jahres hat er schon jetzt einen Vertrag bei ESM bekommen.